Montag, 13. August 2012

Verhalten in Notfällen bei Outdooraktivitäten

So viel Freude und Abwechslung outdooraktivitäten auch bringen, gerade in diesem Bereich muss man auch immer mit Notfällen rechnen, sei es, dass einem selber ein zwischenfall zustösst, oder man in die Situation kommt, anderen erste Hilfe leisten, oder sie aus einer Notlage befreien zu müssen. Wer denkt schon gerne an solch unangenehme Dinge, aber man sollte auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.
Bei größeren Touren ist daher immer die Mitnahme einer kleinen Reiseapotheke zu empfehlen, zur Erstversorgung kleinerer Verletzungen etc. Sehr vorteilhaft ist ein Handy, um im Notfall einen Notarzt anfordern zu können (Notrufnummer 112). Handys haben im allgemeinen eine Funktion, die einen gebührenfreien Notruf auch ohne sogenannte "Simmkarte" ermöglicht. Unfälle an Land können sowohl beim Wandern und Joggen, vor allem aber beim Radfahren leicht mal passieren. Man braucht nur mal umknicken, oder unglücklich stürzen. Deshalb immer schauen, wo man hintritt. Das man sowohl als Fußgänger, als auch als Radfahrer sich an die Straßenverkehrsordnung hält, versteht sich von selbst. Die meisten Unfälle haben ihre Ursache in Unachtsamkeit und menschlichem Versagen. Wichtig ist auch, dass man seine eigenen Kräfte und Fähigkeiten nicht überschätzt, gerade durch Selbstüberschätzung endete so manche Outdooraktivität im Hospital, wenn nicht gar schlimmeres. Plötzlich auftretende gesundheitliche Beeinträchtigungen oder Verletzungen gehören grundsätzlich immer in ärztliche Behandlung. Bei einem Notruf ist grundsätzlich immer zu beachten: 1. Wer meldet. 2. Was ist geschehen, Anzahl Verletzter, etc. 3. Wo ist es geschehen, genaue Ortsangabe. Einen Erste Hilfe Kursus sollte eigentlich jeder einmal absolviert haben, für Führerscheininhaber ist das sogar Pflicht. Laut bürgerlichem Gesetzbuch ist jeder in einem Notfall dazu verpflichtet, Erste Hilfe zu leisten. Besondere Gefahren lauern am, auf, und im Wasser. Als Wassersportler sollte man sich unbedingt mit den wichtigsten Maßnahmen bei einem Notfall vertraut machen, bevor man sich mit einem Boot oder Kanu aufs Wasser begibt. Insbesondere als Nichtschwimmer unbedingt eine Rettungsweste tragen. Apropos Schwimmen: Das sollte man unbedingt können, bevor man sich ans, aufs, oder ins Wasser begibt. Auch, wenn man als Angler am vermeintlich sicheren Ufer steht. Ein Ausrutscher, oder ein Abbruch an der Uferkante reichen für einen Sturz ins Wasser. Besondere Gefahren gehen im Winter von zugefrorenen Gewässern aus. Eisflächen unbedingt erst dann betreten, wenn sie von den Behörden freigegeben sind, denn bei einem Einbrechen in die Eisdecke droht neben dem Ertrinken noch Unterkühlung durch die extrem niedrige Wassertemperatur, wenn man nicht in der Lage ist, sich zügig wieder aus dem Eisloch zu befreien. Um sich bei eimen Sturz ins Wasser selber helfen zu können, sollte man nicht nur in üblicher Badebekleidung sicher schwimmen können, sondern auch einmal ausprobieren, wie es sich anfühlt, wenn man in normaler Kleidung schwimmen muss. In den Niederlanden gehört das standartmäßig zum Schwimmunterricht, zusätzlich zum Sicherheitstraining im Gelände, in Schweden werden auch regelmäßig Eisunfall- Selbstrettungsübungen durchgeführt. In Deutschland ist das leider die absolute Ausnahme, und wenn, dann meist nur für Wasserrettungskräfte, da die meisten Badeanstalten das Schwimmtraining mit Kleidung aus hygienischen Gründen nicht zulassen. Da bleibt nur die Eigeninitiative, indem man im Sommer im Freigewässer übt. Hierbei aber unbedingt im Flachwasserbereich bleiben und möglichst nie alleine, bevor man sich in voller Kleidung im Wasser nicht absolut sicher fühlt. Übrigens zieht die Kleidung einen nicht nach unten, wie viele glauben, bestenfalls ist der Widerstand im Wasser bei den Schwimmbewegungen ein wenig größer, als bei normaler Badebekleidung. Im Gegenteil, Winterjacken aus Jeantex verschaffen sogar zusätzlich Auftrieb im Wasser, wie ich feststellen konnte, ja, sie wirken fast wie eine Schwimmweste. Es gibt also überhaupt keinen Grund zur Panik, denn erst durch die wird ein Sturz ins Wasser zur tödlicher Gefahr, aber nicht der Sturz und Aufenthalt im Wasser selber. Wer richtig reagiert, kann sich in weniger als einer Minute wieder aus seiner misslichen Lage befreien. Und wer einen Sturz ins Wasser erst einmal nicht als Bedrohung empfindet, sich gerne im Wasser aufhält und daran sogar noch Spaß hat, der hat sowieso schon gewonnen. Weiter unten ein paar Video- Demos über richtiges Verhalten bei einem Wasser- oder Eisunfall, sowie eine Personenrettungsübung.
Ich wünsche, dass Sie möglichst von Not- und Unfällen bei Ihren Outdooraktivitäten verschont bleiben, und Sie heil und sicher wieder nach Hause zurückkehren.
glausen

Lösen eines Wadenkrampfes
Lösen eines Wadenkrampfes



In diesem Video zeige ich in einem Hotelpool, wie man sich richtig aus einem Eisloch befreit. Vielen Dank dem Hotel, das mir diese Übung in ihrem Pool ermöglicht hat.


Hier demonstriere ich mit einem Aststück, wie man eine verunglückte Person aus dem Wasser holt.


Bei dieser Schwimmübung in Winterkleidung sieht man deutlich, wie viel Auftrieb die Winterjacke verschafft.

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